Nach dem in letzter Sekunde verlorenen Spiel der vergangenen Woche gegen ihren Erzrivalen, die Reserve des TV Altdorf, und einem nur bedingt amüsanten Post auf den sozialen Medien, waren die Gäste des TSV Winkelhaid spürbar auf Wiedergutmachung im Spiel bei den Herren I des HC Hersbruck aus. Das zeigte sich in ihrer zahlenmäßig kompletten Aufstellung und ihrem Blitzstart in das Match im Sportzentrum. Spiele gegen diesen „alten“ Widerpart vergangener Jahrzehnte haben noch immer ihren Reiz, wie ein Blick in die Zuschauerränge bewies, wo z.B. die Aktiven früherer Tage Gerdi Eisenstein, Günter Dannhäuser, Jochen Gast oder auch Jogi Fritsch saßen. Nach zwei Minuten Abtasten legten die Gäste das 0:1 vor. Der Schock für die Einheimischen war jedoch nur kurz, denn innerhalb von nur 4 Minuten war das Ergebnis in ein 5:1 umgewandelt (Tore durch 2x Fritsch, Kohl, Stilper und Rauh). Hier erfolgte bereits die erste Auszeit des TSV und das folgende, erhofft bessere Einstellen auf die HC-Angriffe. Gestützt auf ihren wiederholt gut parierenden Torwart Patric John gelang es jedoch dem Hersbrucker Team, in kleinen Schritten den Abstand im Ergebnis zu vergrößern. Zwar musste immer wieder eine gewissen „Hudelei“ festgestellt werden, bedingt auch durch ein eventuell zu großem Bemühen der jungen Hersbrucker. Aber da ist ja auch noch ein Alexander Stilper, der dann einfach das Leder nimmt und es in die Maschen jagt (7:3, 9:3, 12:6, 16:8).
Apropos Ball: Auffällig die beiderseits vielen über die gesamte Zeit erfolgten Fangfehler, die oftmals einen noch flüssigeren Spielablauf verhinderten. War’s wirklich der Ball? Der TSV gab, wie schon seit Jahrzehnten von den konkurrierenden Winkelhaidern gewohnt, keineswegs klein bei. Eine Verletzung des heimischen Torwarts und der dadurch bedingte Wechsel zu Alexander Vogel stellte sich aber keinesfalls als Schwächung heraus, im Gegenteil. Mit dem Halbzeitstand von 16:8 wurden die Seiten gewechselt und nach der Pause auf 18:11, 20:13 und 21:14 gestellt (Himml, Kohl, Kellner, Stilper), als plötzlich und unvermittelt der berühmte Faden im Spiel der Einheimischen verloren ging. Es fehlte auf einmal ein Hersbrucker Akteur, der das Geschehen fest in die Hand nimmt und je nach Situation regelt, schneller oder bedächtiger, auf alle Fälle aber überlegt und auch überlegener. In der Halle wurde es plötzlich leiser, als sich die Gäste in einen kleinen Rausch spielten und sechs Tore hintereinander erzielten. Spielstand plötzlich nur noch 21:19 für den HC. Michael Braun „erlöste“ gewissermaßen die Mannschaft und auch die Zuschauer mit einem verwandelten Siebenmeter (47. Minute) und der TSV „erlöste“ gleichermaßen die Hersbrucker Bank mit der von ihm genommenen Auszeit. Wohl dem, der einen Marco Schmidt vor der Bank bringen kann, zwei Tore sind von ihm (23:19 und 24:19). Vogel im Kasten war im Zweifelsfall ja auch noch da und siehe da, der Gordische Knoten der Schwäche wurde von den Schwarzweißen zerschlagen und in den letzten Spielminuten erzielten dann Kellner, Fritsch, Stilper und zu guter Letzt auch noch Gast die Treffer zu einem doch respektablen Sieg von 29:21.
Die Chance auf dem ersten Tabellenplatz auch in das Neue Jahr zu kommen, stehen für die HC-Männer selten gut, denn das Jahresabschlussmatch führt sie zu HC Forchheim II, die momentan nur 3:9 Punkte aufweisen und Drittletzter in der Tabelle sind. Termin ist am Samstag, 7.12.2024, 19.30 Uhr, in der Halle Pestalozzistraße 2, Forchheim.
Hersbruck spielte mit: 47 TW John; 12 TW Vogel; 4 Kellner (2); 5 Kohl (2); 6 Huning; 9 N. Braun (1); 69M. Braun (1); 13 Stilper (8); 14 Himml (2); 15 Rauh (2); 22 Fritsch (6); 23 Thiel (1); 69 Gast (1); 93 M. Schmidt (3); A: Raum; B: Eber