10.12.2022: Einen ganz bitteren Abschluss der Hinrunde erlebte der HC am Samstagabend vor heimischer Kulisse: die Sportstädter, ebenfalls im Pool der Abstiegskandidaten, deklassierten die Gastgeber geradezu und verschafften sich mit diesem Erfolg etwas Luft im Kampf um den Klassenerhalt.
Eigentlich sollte es ein versöhnlicher Ausklang der ersten Hälfte einer bislang mit wenig Höhepunkten gespickten HC-Saison werden sollen. Einerseits hätte man sich moralisch gestärkt in die Winterpause begeben, um die Akkus für die Mission „Klassenerhalt“ aufzuladen, andererseits wäre es ein schöner Abschluss für Coach Michael Klose gewesen, der vor Wochenfrist angekündigt hat, dass er sich aus privaten Gründen zumindest temporär aus dem Traineramt zurückziehen wird. Doch es kam anders: die TS spielte ihre Angriffe schnell und präzise, die Hersbrucker Hintermannschaft schaffte es nicht, die Aktionen der Gäste ernsthaft zu unterbinden. Klose versuchte es wieder mit einer offensiven Abwehrvariante, doch war schnell zu erkennen, dass der HC diese Spielformation noch nicht beherrscht. Herzogenaurach spielte seine druckvollen Ballstafetten bis zur Außenposition, die freistehenden Spieler hatten wenig Mühe, einzunetzen. Bis zum 4:4 in der neunten Spielminute konnte der HC noch mithalten, danach versagten wie bereits in den vergangenen Spielen häufig die Nerven beim Abschluss, wenn man denn die stabile Abwehr der Gäste doch einmal überlistet hatte. Die TS, angetrieben durch den 45-jährigen Routinier Ingo Kundmüller, zeigte nun ihr Können auch aus dem Rückraum. Trotz mehrfacher zahlenmäßiger Überlegenheit gegen Ende von Spielabschnitt eins schaffte der HC nicht den Anschluss, sondern geriet vielmehr ins Hintertreffen.
Wer vorher das Spiel der „Zweiten“ gesehen hatte war wohl trotz des 11:19-Pausenstandes noch nicht vollständig frei jeglicher Hoffnung, dass nach dieser verkorksten ersten Hälfte doch noch etwas Zählbares herausspringen würde. Immerhin konnte der 8-Tore-Rückstand über 12 Minuten hinweg gehalten werden, doch viel zu träge waren die Angriffsbemühungen der Gastgeber trotz der inzwischen einsetzenden lautstarken Unterstützung der Zuschauer als dass man an die Wende glauben mochte. Lediglich Eric Gast und Oscar Dannhäuser war der unbedingte Zweikampfwille anzumerken, in Summe zu wenig, um Herzogenaurach in Verlegenheit zu bringen. Spätestens beim 20:32 in der 49. Minute glaubte wohl auch der größte Optimist nicht mehr an einen Erfolg der Gastgeber. In Anbetracht der komfortablen Führung ersetzte die TS in den letzten Minuten dann ihren Torhüter durch einen siebten Feldspieler, um Überzahlspiel zu trainieren, was allerdings gründlich misslang. So kam der HC noch zu einigen leichten Treffern, allerdings hatten die Gäste auch immer eine Antwort parat und konnten damit auch den deutlichen Vorsprung über die Ziellinie retten.
Es muss nun ein Ruck durch das Team gehen. Keine leichte Aufgabe für Axel Eber, der in Abstimmung mit Vereinsverantwortlichen und der Mannschaft, den Staffelstab von Michael Klose übernehmen und ab sofort die Geschicke der HC-Männer leiten wird.
HC: Vogel, Stein; Dannhäuser O. (5), Meyer, Zinner, Braun N. (1), Raum (4), Braun M. (3/2), Fritsch (3), Thiel (1), Benaburger (1), Dannhäuser G. (3), Gast (7)