09.12.23: Mit einem „Geschenk“ der nicht ganz alltäglichen Art und einem großen Dank an die auch diesmal begeistert mitgehenden Zuschauer verabschiedeten sich die HC Hersbruck Herren I in die Weihnachtspause. Mit 26:25 „rangen“ sie regelrecht den in den letzten Jahren stets übermächtigen Gegner TV 1861 Erlangen-Bruck III in einem sehr, sehr spannenden, ausgeglichenen Match in tatsächlich allerletzter Sekunde nieder durch eine geschlossene Mannschaftsleistung. Bis dahin musste der Anhang jedoch viele Gefühlsbäder durchleben, denn die Gäste legten immer wieder ein, zwei Tore vor und der HC hatte die Aufholjagd zu bewältigen. Die Einheimischen hielten sich dabei gut an die taktische Vorgabe der Trainer Axel Eber und Tobias Raum, den Bruckern durch ein schnelles Angriffsspiel beizukommen und somit deren zahlenmässige mannschaftliche Unterlegenheit, bedingt auch durch ihr Durchschnittsalter, im Rückzugsverhalten auszuhebeln.
Die Erlanger, als letztjährigem Mitabsteiger aus der Bezirksoberliga, spielen immer wieder mit anderer Formation, so waren diesmal gegenüber ihrem letzten Spiel gegen Winkelhaid nur noch drei Akteure dabei. Die HC- Coaches konnten dagegen aus dem Vollen schöpfen und waren wiederum mit dem Einsatz ihrer Spieler vollauf zufrieden. Dennoch gelang es den Hersbruckern in der ersten Hälfte nur zweimal, in Führung zu gehen, nämlich bei 3:2 und kurz vor dem Seitenwechsel bei 14:13. Dabei konnte Moritz Meyer mit drei wuchtig erzielten Treffern hintereinander gefallen. Die rote Karte für den bis dahin spielbestimmenden Gästespieler Schmautz (6 Tore), der einen Freiwurf schnell direkt ausführte und den heimischen Abwehrmann Thiel im Gesicht traf, spielte dann dem HC sicher auch später in die Karten.
Die zweite Hälfte stand dann auch wieder im Zeichen des bekannten Erlangers Sven Escofier (9 Tore insgesamt) und der Hersbrucker Felix Fritsch und Moritz Kellner. Aufgrund der kämpferischen Gesamtleistung des Teams und eines hervorragenden Haltens von Hüter Patric John konnten sie dann bei 23:22 (Jannis Kohl) das Spiel, auch im Inneren gefühlt, drehen. Doch auch nach dem 24:22 (Zinner) waren die Gäste nicht bereit, klein bei zu geben. Ein vergebener Strafwurf des HC hätte Entlastung bringen können, denn das folgende 24:24 durch Schermer steigerte die Spannung nochmals. Auf Moritz Kellner ist immer Verlass, bei Minute 58:36 markierte er unnachahmlich von Linksaußen das 25:24 für die Hersbrucker, prompt gekontert durch Siebenmeter-Strafwurf (Schulle).
Doch dann überschlugen sich die Ereignisse in den letzten Sekunden der Begegnung: Die Zeit lief unaufhörlich ab und beide Seiten wären wohl auch mit dem Remis durchaus zufrieden gewesen, als Sekunden vor Schluss die Schiedsrichter beim letzten HC- Angriff zum Erstaunen aller Spieler und Zuschauer pfiffen und auf den Siebenmeterpunkt zeigten. Es war wohl „bei der Abwehr im Kreis“ eines TV- Akteurs. Die Zeit stand bereits bei 60.00 auf der Anzeigetafel, als Hersbrucks Supertalent Felix Fritsch, den Hersbrucks Urgestein Gerdi Eisenstein auf der Tribüne als überaus talentiert lobte, zur Ausführung antrat und im Stile eines Routiniers den Ball im Tor unterbrachte und unvergleichliche, aber auch verdiente Jubelarien auslöste.
Der versöhnliche Jahresabschluss muss Auftrieb geben fürs neue Jahr, das am 20. Januar 2024 mit einem Heimspiel gegen den starken Tabellennachbarn und Erzrivalen TSV Winkelhaud beginnt.
Hersbruck: John, Raum J; Zuber, Beygang, Kellner (5), Huning, Zinner (2), Fritsch (6), N. Braun, (2), M. Meyer (4), M. Braun, Benaburger (2), Kohl (3), Thiel (2). Trainer Eber/T. Raum.